ARTZT Vintage Series: Founder und CEO Felix Artzt im Interview
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Felix, was hat Dich dazu bewogen mit der ARTZT Vintage Series ein Comeback des Fitness-Trainings nach Turnvater Jahn auf den Markt zu bringen?
Mir ging es bei den Produkten vor allem darum, das Thema Nachhaltigkeit auch in den Fitnessbereich zu übertragen. Holz und Leder stehen hier an erster Stelle, also weg vom Kunststoff, hin zu bewährten, haltbaren Produkten, die dennoch den professionellen Standards entsprechen und dazu noch cool aussehen.
Mit den ARTZT Vintage Series Produkten macht das Trainieren im Wohnzimmer ebenso viel Spaß wie in einem schönen Trainingszentrum. Und das Auge trainiert bekanntlich ja mit.
Wie bist du auf die Idee für die ARTZT Vintage Series gekommen?
Ich habe den Medizinball, den Boxsack und die passenden Handschuhe als Muster zugeschickt bekommen. Natürlich fehlte da noch der Vintage-Look, der unsere Vintage-Serie Produkte so einzigartig macht. Auf meiner Terrasse habe ich dann experimentiert, wie man die Produkte altern lassen kann, ihnen den typischen Look nach hartem Training und Schweiß gibt. Und da hatte ich auch die Idee mit dem von Hand aufgebrannten Logo, das jedes Teil zum Unikat macht.
Auf der FIBO 2017 haben wir dann die Produkte das erste Mal öffentlich gezeigt – ohne sie überhaupt in größerer Stückzahl zu haben. Die Leute waren begeistert und so haben wir dann unsere Terrassenidee umgesetzt.
Angefangen hat alles mit dem klassischen Medizinball. Wie viele Produkte umfasst heute die Produktserie im Retro-Stil?
Aktuell gibt es zwölf Trainings-Tools und im Prinzip ist jedes moderne Fitnessgerät in diesem Look möglich. Das Sortiment wird ständig erweitert, zum Beispiel mit der lederüberzogenen Faszienrolle, die quasi eine Symbiose aus Turnvater Jahns Zeiten und modernem Faszientraining nach Dr. Robert Schleip darstellt.
Über unsere professionellen Trainings-Tools hinaus bieten wir noch weitere zur Vintage Series passende Artikel an, zum Beispiel Ledertaschen, T-Shirts und Hoodies.
Stichwort Leder: Aktuell wird diskutiert, ob Produkte tierischen Ursprungs noch zeitgemäß sind. Häufig wird dafür plädiert, zugunsten des Tierschutzes komplett auf Leder zu verzichten und – wie ja auch im Sportbereich üblich – auf Kunststoffe zurück zu greifen. Wie verträgt sich das mit der ARTZT Vintage Series?
Ganz klar sollten Tierschutz und ressourcensparende Produktion sowie Nachhaltigkeit und Umweltschutz an erster Stelle stehen. Das gilt meines Erachtens für jedes Produkt in jeder Branche. Fleisch ist viel zu billig am Markt, darunter leidet natürlich auch die Qualität. Durch die weltweite Überproduktion von minderwertigem Billigfleisch fällt natürlich auch sehr viel Leder an, das im Prinzip – so hart es klingt – mangels Nachfrage auf dem Müll landet.
Deshalb auch Leder als Komponente für die ARTZT Vintage Series Produkte?
Ja, denn für das von uns verwendete Rindsleder angeht: Für unsere Produkte muss kein Tier sterben. Leder fällt nun mal als quasi Abfallprodukt der, leider muss man es immer wieder betonen, Billigfleischindustrie an. Eine absolute unnötige Verschwendung in meinen Augen, zumal Leder ein ausgezeichneter Werkstoff für unsere Produkte und deren Philosophie ist: langlebig, nachhaltig, natürlich und damit auch frei von Weichmachern. Wenn ein Medizinball der ARTZT Vintage Series wirklich mal schlapp machen sollte, entsteht bei seiner Entsorgung zudem kein Mikroplastik.
Auch Leder steht häufig im Ruf, belastet zu sein. Wie stellst du die Qualität für das verwendete Leder sicher?
Wir als Abnehmer haben ja immer die Wahl, welcher Qualitätsstandard für die eingekaufte Ware gelten soll. So achten wir bei ARTZT grundsätzlich darauf, dass das für die ARTZT Vintage Series verwendete Leder den strengen Vorgaben der Europäischen Chemikalienverordnung (REACH) gerecht wird. Da gehen wir ganz auf Nummer sicher!
Zudem bestehen wir darauf, dass das Leder Aluminium-frei gegerbt wird und überprüfen regelmäßig die Einhaltungen unserer Standards. So tragen wir Sorge dafür, dass es auch der Haut unserer Sportler gut geht.
Jedes Teil der ARTZT Vintage Series ist ein Unikat, unschwer erkennbar am original ARTZT Vintage Series-Brennstempel, der hier vor Ort im Westerwald auf die Produkte aufgebracht wird. Ist das der einzige Handgriff, der made in Germany ist?
Nein, unsere ARTZT Vintage Series-Produkte erhalten hier im Westerwald nicht nur ihr Finish, sondern werden zum großen Teil tatsächlich in Deutschland gefertigt. Für den tollen Vintage-Look werden alle Produkte von Hand veredelt. Dafür haben wir ganz besondere Verfahren, bei denen wir höchsten Wert darauf legen, umwelt- und natürlich auch verbraucherfreundlich zu produzieren.
Was können wir uns unter „veredelt“ vorstellen?
Nun, damit das Leder so aussieht als habe es schon viele Trainings hinter sich, habe ich zusammen mit einem Lederfachmann ein ganz besonderes Finish entwickelt, ein spezielles Topping. Dieser Produktionsschritt findet hier vor Ort sowie in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung statt. Dazu wird zunächst eine hochwertige Lederfarbe aufgebracht, die nach dem Trocknen nochmals von Hand angeschliffen wird.
In diesem aufwändigen Verfahren entsteht der spezielle Vintage-Look und –Griff, der die Produkte so einzigartig macht. Jedes Teil der Series ist ein Unikat, jedes optisch immer ein bisschen anders. Gerade das macht unsere Philosophie aus und macht die Produkte der Vintage Series so unverkennbar.